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Tipp KW 45 – 2018

Überall wird von Digitalisierung gesprochen und jeder fühlt sich irgendwie auch aufgefordert mitzureden.

Tut Frau/Mann das nicht, wirken sie nicht up to date und ein wenig wie von einer bald „aussterbenden Spezies“.

Doch was heißt Digitalisierung eigentlich wirklich?

Ein Auszug aus Wikipedia gibt ein wenig Aufschluss:

„Der Begriff Digitalisierung bezeichnet im ursprünglichen Sinn das Umwandeln von analogen Werten in digitale Formate. Die so gewonnenen Daten lassen sich informationstechnisch verarbeiten, ein Prinzip, das allen Erscheinungsformen der Digitalen Revolution (die heute zumeist gemeint ist, wenn von Digitalisierung die Rede ist) im Wirtschafts-, Gesellschafts-, Arbeits- und Privatleben zugrunde liegt.“

Was bedeutet das aber nun für Unternehmen? Müssen alle Unternehmen dem Digitalisierungstrend folgen und wenn ja in welchem Umfang und welcher Tiefe? Sollen alle analogen Formate/Inhalte in Digitale umgewandelt werden? Was passiert mit den Unternehmen, die dieser „Digitalen Revolution“ nicht folgen? Was heißt das für mein Geschäftsmodell, meinen Umsatz und im Besonderen für meine Mitarbeiter? … Fragen über Fragen.

Im Wesentlichen hängt die Beantwortung dieser Fragen sowohl von der Größe Ihres Unternehmens als auch vom Produkt/Geschäftsmodell und den hierin befindlichen Prozessen ab. Deshalb sollten Unternehmen – ggfs. mit externer Unterstützung – auch genau prüfen, was und in welcher Tiefe sie digitalisieren wollen und auch sollten.

Durch die Digitalisierung verändern sich aber auch Jobprofile, sowohl die der Sachbearbeiter als auch die der Führungskräfte und Manager. Viele Prozesse müssen nicht mehr an Mitarbeiter delegiert oder beauftragt werden, da sie ja künftig automatisiert oder teilautomatisiert ablaufen. Langjährige Mitarbeiter müssen sich verändern/weiterbilden und offen sein für neue Aufgaben. Neue Mitarbeiter bringen neues und meist auch anderes Know-How mit und sind viel autarker in ihrer Arbeit als noch vor Jahren. Sie sind meist bestens ausgebildet und kennen zudem ihren Marktwert. Somit werden auch Teams/Abteilungen und Bereiche in Unternehmen zunehmend heterogener hinsichtlich der zu bearbeitenden Themen, den Mitarbeitern und deren Altersstruktur, deren Know-How als auch ihren Persönlichkeitsstrukturen.

Nun werden Sie vielleicht sagen: „Das haben wir doch heute auch schon.“ Das mag sein, aber die Veränderungen der vorgenannten Themen werden permanent größer und vor allem immer schneller. Deshalb müssen Führungskräfte 4.0 einerseits selbst in der Lage sein, sich schnell zu verändern und Neues an- und aufzunehmen, sie müssen aber auch die wesentlichen Informationen wertschätzend, konsistent und motivierend an ihre Mitarbeiter kommunizieren. Hierbei braucht es neben der hochkapazitativen Informationsverarbeitungsfähigkeit insbesondere eine viel größere „emotionale Intelligenz“ als heute.

Und diese sollte besonders ausgeprägt sein, um bei sich ständig ändernden Rahmenbedingungen „Sinn stiften“ zu können aber auch um langjährigen und verdienten Mitarbeitern mit neuen, autarken und selbstbewussten Mitarbeitern zusammen zu bringen und sie zu performanten und motivierten Teams zu entwickeln. Zudem sollten sie auch über eine gewisse mediative Kompetenz verfügen, um so rechtzeitig Konflikte zu erkennen und diese auch schnell und nachhaltig lösen zu können.

Achten Sie also bei der Digitalisierung nicht nur auf die zu transformierende Inhalte, sondern achten Sie besonders auch auf Ihre Führungskräfte. Denn mit den richtigen Führungskräften werden Sie die richtigen Mitarbeiter auf allen Ebenen haben, die Ihnen helfen werden, die Digitalisierung erfolgreich für Ihr Unternehmen zu gestalten und umzusetzen!

– Markus Müller (Senior Berater)
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