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Tipp KW 11 – 2016

Unternehmen, die in der Lage sind, Fertigkeiten und Lösungskreativität aus bestehendem und erworbenen Wissen freizusetzen, sind nicht nur effektiver und produktiver, sondern auch schneller und flexibler in der Umsetzung neuer Anforderungen.
Die Fähigkeit, Wissen zu identifizieren, zu erwerben und umzusetzen wird in der Zukunft zu einer Kernkompetenz von Unternehmen gehören müssen. Die zunehmende Komplexität von Organisationen und Prozessen stärken die Bedeutung des „mitarbeitenden“ Menschen und dessen notwendige Fähigkeiten und Fertigkeiten. Daher wird die permanente Wissensvermittlung und Qualitätssicherung eine zunehmende Präsenz im Arbeitsalltag einnehmen.

Blended Learning als neue Form der Wissensvermittlung
Noch vor einiger Zeit galt eLearning als die Bildungsform des 21. Jahrhunderts. Nach heutigen Erkenntnissen wird das eLearning die traditionellen Bildungsformen nicht ersetzen können, sondern ist als eine sinnvolle Unterstützung in den sich zunehmend dynamisierenden Lernprozessen zu sehen. Blended Learning oder Integriertes Lernen bezeichnet eine Lernform, die eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von traditionellen Präsenzveranstaltungen und modernen Formen von eLearning anstrebt. Das Konzept verbindet die Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen mit den sozialen Aspekten der Face-to-Face-Kommunikation sowie gegebenenfalls dem praktischen Lernen von Tätigkeiten. Bei dieser Lernform werden verschiedene Lernmethoden, Medien sowie lerntheoretische Ausrichtungen miteinander kombiniert. Durch die Kombination verschiedener klassischer und medialer Vermittlungsformen (Frontalschulung, Training, Coaching, Video, Chat, Wissenstest, Gaming, virtuelle Hörsäle und Klassenzimmer, etc.) kann das Lernen, das Lernziel und die Anwendung von erlerntem Wissen optimiert werden.

Welche Vorteile hat Blended Learning auf die Produktivität?
Zu den weiteren Vorteilen des Blended Learning gehören zweifelsohne die wirtschaftlichen Aspekte. Für Teile der Wissensvermittlung können die Lernenden räumlich und zeitlich unabhängig sein. Die Vermittlung von Lernstoffen kann also unabhängig von der persönlichen Anwesenheit geschehen, was gerade in virtuellen Organisationen seit Jahren praktiziert wird. Dank PC und Internet ist die Verteilung größerer Informationsaspekte machbar (eLearning). Besonders wichtig ist dabei jedoch, dass die Präsenzphasen und Online-Phasen funktional aufeinander abgestimmt sind.

Unternehmen mit einer hohen Zahl an Menschen in der Leistungs-erbringung (z.B. Contact Center) profitieren sehr stark vom Blended Learning. So können beispielweise in volumenschwachen Zeiten die dann vorhandenen Leerkapazitäten für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter mittels eLearning (Themen wie beispielsweise Datenschutz, betriebliche Unterweisung, Sprachänderungen, Prozessänderungen, Wissenstests) genutzt werden. Damit stehen die Mitarbeiter in Hochzeiten der Kundenkommunikation ausschließlich dieser zur Verfügung (maximale Auslastung der Ressource). Oder Organisationen, die Telearbeit bzw. work@home einsetzen, können so Wissen und Know-how vermitteln, ohne dass der Telearbeiter zwingend in die betriebliche Arbeitsstätte fahren muss. Auch kann der Einsatz von Blended Learning (die Verknüpfung von Präsenzformen und eLearning) die Aufwendungen für die Wissensbereitstellung erheblich reduzieren. Es kommt u.a. zu einer Verringerung der Schulungsdauer und -kosten. Die Knappheit von Trainingsressourcen (Trainer) und -kapazitäten (Schulungsräume) besonders in Wachstumsszenarien kann somit ebenfalls abgemildert werden.

Gerade die ökonomischen Vorteile des Blended Learning sind nicht zu unterschätzen. Denn „lebenslanges Lernen“ (life-long Learning) bedeutet berufsbegleitendes Lernen und da ist die Flexibilität hinsichtlich der angewandten Methode sowie des Ortes und der Zeit des Wissensvermittlers und des Lernenden besonders wichtig.

– Jens Mühlberg (Geschäftsführer der virtcom GmbH & Berater aus dem Partnernetzwerk)
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