DE | EN

Tipp KW 11-2015

Um VoIP (Voice over IP) kommt heute kaum jemand vorbei. Selbst die großen Provider wie eine Deutsche Telekom stellen massiv auf VoIP um und werden den klassischen ISDN-Anschluss bald nicht mehr betreiben.

Im Gegensatz zur Festnetztelefonie, bei der jede Wortsilbe über einen direkt bereitgestellten Kanal übertragen wird, verschickt VoIP die Sprache per Datenpakete über ihre Internet- oder Standortverbindung. Dabei findet eine Verzögerung statt, da der Versand, das Eintreffen, Sammeln und Zustellen von Daten immer mit kleinen Zwischenspeichern erfolgt, die nicht größer als 200 bis 300 Millisekunden sein sollte, um eine gute Sprachqualität zu gewährleisten.

Besitzt ihre Verbindung zur Außenwelt nur eine kleine Bandbreite, können oftmals diese Werte nicht eingehalten werden. Auslöser sind meistens hohe Datenmengen, die durch Nutzung von E-Mails, Datenbanken und Anwendungen wie z.B. ihrem CRM-System hervorgerufen werden. Wahrgenommen werden diese durch Verzögerungen oder Paketverlusten durch Knacken, Verzerrungen oder sogar Aussetzern und Verschlucken einzelner Silben innerhalb der übertragenen Sprache.

Lösung hierfür ist der Einsatz von alternativen Sprachcodecs oder die Priorisierung von VoIP-Sprachpaketen (dem sogenannten Quality of Service).
Normalerweise wird wie beim ISDN üblich der Sprachcodecs G.711 eingesetzt. Wechselt man bei geringen Bandbreiten auf spezielle Codecs (G.726, G.728, G729), erzielt man durch Nutzung von Kompressionsverfahren eine Reduktion des Datenstromes.

Die nutzbare Qualität in IP-Netzen wird als sogenannte Dienstgüte bezeichnet. Innerhalb der IT spricht man hier auch von Quality of Service, kurz QoS genannt. Für den Anwender ist die wahrnehmbare Qualität seiner Sprachverbindung gemeint. Wichtig bei der Umsetzung von QoS ist es, bei allen Komponenten auf der Übertragungsstrecke des Anrufers (Übergabe des Gespräches von ihrem Provider) bis hin zum Angerufenen (Telefonendgerät, Softphone) den Betrieb von QoS zu aktivieren. Somit ist gewährleistet, dass die zu übertragenen Sprachpakete immer vorrangig in einer reservierten Bandbreite übertragen werden.

Sprechen sie mit den Experten bei ihrem Provider und den verantwortlichen Netzwerkspezialisten, um zu erfahren, ob es Ihnen innerhalb ihres Übertragungsweges (LAN, WAN) möglich ist, ein QoS ohne Unterbrechung zu nutzen und somit eine für eine durchgängige Qualität innerhalb ihrer TK-Umgebung zu sorgen. Somit geben sie ihren Kunden die bestmögliche Grundlage für eine gute Kommunikation.

Vorteile beim Einsatz von VoIP liegen vor allem in der Flexibilität und dem Kostenaspekt. VoIP-Telefonie ist einfach zu skalieren, ohne physikalisch an bestehender TK-Hardware Veränderungen vorzunehmen. Sie müssen keine neuen Baugruppen hinzukaufen oder neue Leitungswege schalten lassen, wenn sich ihre Mitarbeiterzahl erhöht. Bei VoIP werden nur zur Verfügung stehende Lizenzen innerhalb ihrer Telefonumgebung benutzt, die jederzeit in ihrer Anzahl verändert werden können. Außerdem sind VoIP-Lizenzen weitaus günstiger, als bestehende Hardware zu erweitern.
Durch den möglichen Einsatz von IP-Telefonen oder Softphones haben sie auch bei der Wahl ihrer Endgeräte neue Möglichkeiten und erzielen auch hier eine zusätzliche Kostenersparnis.

– Udo Ociepka (Berater)
junokai

Um den Tipp der Woche zu abonnieren, klicken Sie hier.